Hier stellen sich die Kandidatinnen und Kandidaten der Liste G vor. Alle haben wir unsere Texte selbst geschrieben. Sie unterscheiden sich, wie wir uns unterscheiden. Diese Vielfalt ist eine unserer Stärken.
Lothar Kliesch
Von einem kleinen Dorf im Fläming kam ich über Halle (Saale), wo ich zum Lehrer ausgebildet wurde, und über Potsdam 1980 mit meiner Familie nach Himmelpfort.
In der Freizeit spiele ich seit vielen Jahren Volleyball und Badminton.
In der Zeit der Wende wurde ich politisch aktiv: anfangs als ehrenamtlicher Bürgermeister von Himmelpfort, dann im Landtag von Brandenburg, im Kreistag von Oberhavel und in der Stadtverordnetenversammlung Fürstenberg / Havel.
Seit vielen Jahren setze ich mich engagiert für die Entwicklung unseres Dorfes ein.
Auf meiner Website erfahren sie mehr über mich.
Brigitte Hoffmann
Mein Weg führte mich von Bayern über Berlin nach Himmelpfort. Vor fast 20 Jahren habe ich mich ganz bewußt dafür entschieden, hierhin zu kommen, und dies nicht nur an den Wochenenden. Ich genieße es einfach, durch die Wälder gehen zu können, Heidelbeeren zu pflücken, in den Wellen des Stolpsees zu schwimmen, selbst im Winter Austernpilze zu finden und Kraniche ganz nah zu beobachten — und vor Ringelnattern habe ich auch (fast) keine Angst mehr.
Hier habe ich mir zusammen mit meinem Partner unsere kleine Gaststätte am Wasser aufgebaut. Durch Gespräche mit Gästen erfährt man, was Menschen dazu bewegt, hier Ferien zu verbringen, aber auch, welche Wünsche es gibt.
Im Heimatverein Kloster Himmelpfort e.V. setze ich mich für einen bewußten Umgang mit unserer Geschichte ein.
Wilma Baumeister
Aufgewachsen bin ich in Köln und habe dort bis zur Ausbildung als Konditormeisterin gelebt. Nach 12 Jahren Arbeit in verschiedenen Konditoreien wollte ich mich weiterbilden und zog zum Studium nach Berlin. Nach Abschluss des Ingenieurstudiums Fachrichtung Lebensmitteltechnologie taten sich neue interessante berufliche Möglichkeiten auf, sodass ich mich für ein weiteres Studium an der TU Berlin entschied. Nach Abschluss des Lehramtsstudium trat ich mein Referendariat am OSZ Lebensmitteltechnik an und unterrichtete 30 Jahre lang Berufsschüler, Gymnasiasten und Techniker.
Neben meiner Lehrtätigkeit habe ich 20 Jahre als Personalrätin gearbeitet und somit eine hohe Beratungskompetenz erworben, indem ich Kolleginnen und Kollegen in Karrieremöglichkeiten, Streitigkeiten unter Kollegen sowie mit der Schulleitung, gegenüber der Schulaufsicht und in Bewerbungsverfahren begleitet habe.
Mein politisches Interesse begann im Studium mit der Gewerkschaftsarbeit. Diese ist geprägt durch gesellschaftliche, politische Einflussnahme, aber auch durch Weiterbildung. Hier in Himmelpfort bemerkte ich, dass politische Einflussnahme viel direkter ist als in Berlin, sodass ich mich für die Kommunalpolitik interessierte. Seit zwei Jahren besuche ich regelmäßig die Sitzungen der Stadtverordneten in Fürstenberg und habe so einen Einblick in die Gegebenheiten, auch von Himmelpfort, erhalten. Daraus ist mein Interesse erwachsen, an der Ortsbeiratswahl teilzunehmen.
Paddeln ist meine Leidenschaft. Sie begann mit dem Kanurennsport über Wander- zum Wildwassersport und zurück zum Wanderpaddeln.
Judith Conrad
Von der „Grünen Hölle“ ins blaue Himmelpfort:
Ich bin in den 70er und 80er Jahren in einem kleinen Dorf und einer Kleinstadt in der Vulkaneifel aufgewachsen. „Sibirien Preußens“ wird die Eifel genannt, nicht ganz zu Unrecht... 😊 Nach vielen Jahren in verschiedenen Städten habe ich vor 12 Jahren mit meinem Partner ein Haus in Himmelpfort gekauft und saniert. Mittlerweile haben wir drei Kinder.
Als Juristin kann ich Gesetze und Akten lesen und spreche fließend Verwaltungsdeutsch😊. Beruflich habe ich mich in den letzten Jahren mit Energie, ÖPNV, Landwirtschaft, Ländlicher Entwicklung, Bauen und Wohnen, Europa- und Förderpolitik beschäftigt. Seit etwa 10 Jahren arbeite ich in einem Bundesministerium – klingt trocken, ist aber sehr vielfältig und macht Freude.
Ich bin schon immer ein politischer Mensch gewesen, engagiert in Elternvertretungen und im Personalrat und langjähriges Mitglied bei Transparency International. In Himmelpfort und Fürstenberg setze ich mich seit 2021 standhaft und mit viel Herzblut für mehr Transparenz, Information und Beteiligung ein. Ich bin nicht der ängstliche Typ und spreche auch mal unbequeme Themen an, die gelöst werden müssen.
An folgenden Themen möchte ich in Himmelpfort gerne weiterarbeiten: Straßen, Wege und Plätze (insbes. Unfallgefahren, Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität); Leerstände aktivieren; Wirtschaftsstammtisch wiederbeleben; neue Finanzierungsquellen erschließen (z.B. Ortsteilbudget, freiwillige Kurtaxe).
Hartmut Krafft
Geboren und aufgewachsen bin ich im nordhessischen Bergland, in einer kleinen Stadt in der Schwalm, wo es die beste Wurst der Welt gab.
Nach dem Zivildienst hat es mich nach (West-)Berlin verschlagen, zum Studium und zur Arbeit. In dieser Zeit bekamen wir auch unseren Sohn.
Dass mit der 'Wende' nicht alles besser werden würde, war mir schon damals klar. Aber die neu gewonnene Freiheit ist trotz allem wertvoll. Die Region rund um Himmelpfort wurde mir bald zu einer zweiten Heimat.
Als unser Sohn sein eigenes Leben begann und von Berlin wegzog, reichte es mit dem Großstadtleben, und meine Partnerin und ich fanden einen neuen Lebensabschnitt in Himmelpfort. Das ist jetzt auch schon fast 20 Jahre her.
Hier begann ich mich einzusetzen für die Dinge, die mir wichtig sind: die Erhaltung der natürlichen Schönheiten, ein gedeihliches, gemeinwohlorientiertes Zusammenleben, eine gelebte Demokratie, die sich nicht erschöpft im Abgeben einer Stimme.
Seit vielen Jahren arbeite ich in der Kirchengemeinde mit. Ich liebe es, die Umgebungen von Himmelpfort zu Fuß und mit dem Fahrrad zu erwandern, ich fotografiere gern in der Natur, mache im Heimatverein mit. Ich freue mich jeden Tag, hier leben zu können. Nur die Wurst und die Berge, die fehlen mir manchmal...
Es geht mir nicht um große Projekte, es geht nicht um Selbstverwirklichung, sondern um die vielen kleinen Dinge, die wir in Himmelpfort gemeinsam tun können, um unser Dorf schöner zu gestalten und um, vielleicht, einen Weg zu finden hin zu einem Dorf, das offen ist für Neues und doch bewahrt, was bewahrenswert ist, in den unruhigen Zeiten, die uns bevorstehen.
(Fotos: P. Krajewsky)